Robert MangoldColumn Paintings 2005Ausstellung vom 25. Oktober 2005 bis 14. Januar 2006 in der Annemarie Verna Galerie |
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Seit vielen Jahren ist das Oeuvre von Robert Mangold dadurch gekennzeichnet und strukturiert, dass es sich in koherenten und kontingenten Werkgruppen entfaltet. Diese entwickeln eine Eigengesetzlichkeit und irgendwann, nach Massgabe des Künstlers, sind die Möglichkeiten ausgeschöpft und der entsprechende Bildzyklus ist vollendet und unwiderruflich abgeschlossen. |
Mangold gebraucht dieses besondere Format als bewusste formale Setzung und Voraussetzung. Es konditioniert und konturiert alle weiteren Entscheidungen. Das Bildobjekt, im Sinne von Edmund Husserl, bildet eine Einheit mit dem Bild als Objekt. Das Bild repräsentiert nichts Abwesendes, stillgestellt ist es die Anwesenheit einer Einheit. Demgemäss behandelt und bearbeitet der Maler Robert Mangold die Oberfläche der aufgespannten Leinwand. Die malerische Handschrift ist zurückgenommen, die verdünnte Farbe trägt er in Schichten mit dem Farbroller auf. Direkt mit der Hand und ohne weitere Hilfsmittel sind hingegen die gekurvten Linienformationen gezeichnet, die sich an dem zugrunde gelegten, sichtbaren Linienraster und an den Bildrändern orientieren. In verschiedenen Strichstärken sind die Kurven gesetzt und, wie in den Bildern der letzten Jahre, kommt die merkwürdige Doppellinie zum Einsatz, die einer schmalen Fläche gleicht. In Längsrichtung durchfliessen die gespannten Bögen das überdehnte Hochformat. Im bedächtigen Entstehungsprozess alterniert die Arbeit mit Linie und mit Farbe. So entsteht ein transparenter Bildraum. Mangold's Meisterschaft als Kolorist erweist sich in der Art und Weise, wie er Farbe und Farbigkeit und deren Abschattung einzusetzen weiss. Farbe ist Licht und Materie, durchlässig und strahlend bei hellen, reinen Farbflächen und weiterhin lichthaltig bei feinen, gebrochenen bis dunklen Tönen. |
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Gianfranco Verna |