Wall Drawing 1180, 2005
10’000 black straight lines and 10’000 black not straight lines within a four-meter circle.
Installiert April 2015 von Nicolai Angelov.
«Arcs and Lines», die 51 Zeichnungen von Sol LeWitt in korrekter Anordnung und Abfolge präsentiert, benötigten voll und ganz die Wandflächen der kleinen Galerieräume an der Mühlegasse 27. Die Vernissage der Ausstellung am 16. Oktober 1975 war für uns und für die Geschichte der Galerie ein grosses und bedeutendes Ereignis. Bedenkt man die weitere, über Jahrzehnte sich entwickelnde Zusammenarbeit mit Sol LeWitt, der zu unserer Eröffnung kam, so war diese Einschätzung in jeder Hinsicht zutreffend.
Am 18. Oktober 1975 beanspruchten in Basel zwei weitere Vernissagen die Aufmerksamkeit jener Kunstfreunde, die das Potenzial und die Innovationskraft der Arbeit von Sol LeWitt richtig einzuschätzen vermochten. Rolf Preisig zeigte in seinen Räumen an der Rheinfelderstrasse drei Wand Zeichnungen und in der Kunsthalle wurden das grafische Oeuvre und die «Incomplete Open Cubes» vorgestellt.
Gemeinsam mit Rolf Preisig und Marilena Bonomo verlegten wir zu diesem Anlass das Artist Book «Lines & Color»; es wurde in Zürich gedruckt. Damit ist ein weiteres Anliegen von LeWitt angesprochen, das ihn zeitlebens beschäftigte. Das Künstlerbuch, wie er es verstand, ist ein Kunstwerk in Form eines Buches oder Büchleins, einfach hergestellt und erschwinglich.
In Erinnerung bleibt auch eine skeptische Besprechung in der Zürcher Presse. Kritisch evaluiert wurde der Auftritt von Sol LeWitt in der Basler Kunsthalle, die Ausstellungen der beiden Galerien wurden aber nur am Rande erwähnt. Wie sich da seit einigen Jahren zumal amerikanische Künstler die Erneuerung der Kunst vorstellten stiess auf wenig Verständnis. Es war ein beschränkter Kreis von Enthusiasten, der diesen Konzepten und Arbeiten die Qualität eines neuen und gültigen Entwurfs attestierte. Die Beteiligung von zwei jungen Galerien wurde als eine konzertierte Aktion zur hiesigen Etablierung einer Künstlerkarriere eingestuft.
Dem Rezensenten musste ein Aspekt des «Systems» Sol LeWitt verschlossen bleiben, der für uns Quereinsteiger von immenser Tragweite war. Die Kunst von Sol LeWitt war weit mehr als das Tun eines einzelnen, selbstermächtigten Akteurs, des Künstlers. Ziel und Absicht der künstlerischen Arbeit waren keineswegs die pure Akkumulation und Verbreitung von Artefakten, die der Kunstmarkt seinerseits einer vertikal ausgerichteten Bedeutungs- und Preisskala unterwerfen sollte. Man könnte das entsprechende Kunstinteresse als ein Verhalten beschreiben, das der Künstler anstiess und repräsentierte und das man mit ihm teilte. Die Exklusivität des Kunstsystems und des Kunstwerkes sollte mit mehr Inklusion unterlaufen werden.
Sol LeWitt mochte es, wenn viele Teilnehmer durchaus in verschiedenen Rollen seine Arbeit beglaubigten, ja, in der ihnen zustehenden Weise davon profitierten. Auf seine Loyalität, seine Unterstützung, seine selbstverständliche Fürsorge durften wir immer und jederzeit zählen. Den Machtansprüchen des Kunstbetriebes und den Schemata der Kunstkritik hat er sich lebenslang entzogen.
Ausgangs- und Mittelpunkt des «Systems» Sol LeWitt blieb jederzeit Sol LeWitt. Das Studio war der Ort intensiver und konzentrierter Tätigkeit. Es brauchte die fast tägliche Handarbeit um die Veränderungen auszulösen, die der intendierten Ausbreitung des Werkes Spannung und Lebendigkeit bewahrten und die Familie der Konzepte und Erfindungen weiter wachsen liess.
Seit 1975 haben wir vierzehn Einzelausstellungen präsentiert und dies an vier verschiedenen Galerieadressen. Sieben Wall Drawings wurden so in unseren jeweiligen Räumlichkeiten installiert. Eine Wand Zeichnung von 1987 (installiert 2013) und eine solche von 2005 (installiert 2015) sind zur Zeit an der Neptunstrasse zu besichtigen.
Dass wir über die Jahre viele Wall Drawings (Sol LeWitt hat an diesem Begriff immer festgehalten) vermitteln konnten, die permanent an ihrem Standort zu sehen sind, ist besonders wertvoll und befriedigend. Aber auch für Ausstellungen von Sol LeWitt in öffentlichen Institutionen konnten wir häufig Hilfe und Unterstützung anbieten und die grosse Resonanz ist nie ausgeblieben.
1977 erfolgte die Herstellung eines dreidimensionalen Hauptwerkes von Sol LeWitt, «Cubes with Hidden Cubes» , das wir im Auftrag des Künstlers veranlassten und verantworteten. Der Qualitätsbetrieb für Metallverarbeitung von Rudolf Lehni in Dübendorf bei Zürich übernahm die Ausführung. Diese grosse Arbeit beanspruchte die gesamte Fläche unseres Ausstellungsstandes an der Art Basel im selben Jahr. 1978 wurde das kapitale Werk dann als Leihgabe der Sammlung FER an der Retrospektive des Künstlers im Museum of Modern Art in New York gezeigt.
Sol LeWitt nahm in den darauf folgenden Jahren gerne unsere Zusammenarbeit in Anspruch, wenn es darum ging einzelne Arbeiten oder ganze Werkgruppen zu produzieren. Der Meisterschreiner Peter Giger in Gontenschwil fertigte Strukturen und «Complex Form Structures» an. Kazuko Miyamoto in Manhattan baute vielteilige grossformatige Werke, die Sol LeWitt unserer Galerie anvertraute. «Four Tower Structure» von 2007 gehört heute als Ankauf dank Mitteln der Petzold Müller Stiftung zur Sammlung des Kunstmuseums Basel.
Auch sind wir als Verleger zahlreicher Editionen von Grafiken aufgetreten. Dabei ist «Complex Forms» von 1990 einer besonderen Erwähnung wert, erschienen in kleiner Auflage als Portfolio und in Buchform als Leporello; eine Zusammenarbeit mit Brooke Alexander, New York.
Installation view Raum 4
Installation view Raum 1
Installation view Raum 1
Installation view Raum 2
Installation view Raum 2
Installation view Raum 2
Installation view Raum 2
Installation view Raum 3
Installation view Raum 2
Installation view Raum 2
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Büroraum
Installation view Büroraum
Installation view Büroraum
Working Drawing for
Concrete Block Structure (Swiss Re)
2000
61.2 x 63.5 cm
pencil on checkered paper
Working Drawing for
Concrete Block Structure (Swiss Re)
2000
29.7 x 21 cm
ink on paper
Complex Forms
1990
Artist Book with five folded silkscreens
each: 35.6 x 142.6 cm
Edition of 15
Tilted Form with color ink washes superimposed
1987
Wall Drawing #524
water based acrylic
Drawn by Nicolai Angelov, 2013
Wavy Brushstrokes
1996
76.2 x 55.9 cm
gouache on paper
Wavy Brushstrokes
1996
76.2 x 55.9 cm
gouache on paper
Wavy Brushstrokes
1996
76.2 x 55.9 cm
gouache on paper
Wavy Brushstrokes
1996
76.2 x 55.9 cm
gouache on paper
Irregular Form
1999
55.9 x 76.2 cm
gouache on paper
Diptych with Irregular Forms on Two Different Colors
1997
114.3 x 76.2 cm
gouache on paper
Diptych with Irregular Forms on Two Different Colors
1997
114.3 x 76.2 cm
gouache on paper
Horizontal Brushstrokes (More Or Less)
2002
57 x 56.6 cm
Gouache on paper
Irregular Grid
2001
75 x 57.6 cm
gouache on paper
Irregular Grid
2001
75 x 57.6 cm
gouache on paper
Squiggly Brushstrokes
1997
76.2 x 57.2 cm
gouache on paper / black and white
Squiggly Brushstrokes
1997
76 x 56 cm
gouache on paper
Irregular Shape
1997
55.9 x 55.9 cm
gouache on paper
Irregular Shape
1997
55.9 x 55.9 cm
gouache on paper
Irregular Shape
1997
55.9 x 55.9 cm
gouache on paper
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
Drawn by Nicolai Angelov, 2015
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
10’000 straight and 10’000 not straight lines within a four-meter circle
2005
black marker
(Detail)
Drawn by Nicolai Angelov
Glen Rubsamen
The Petrified Forest
1. Juni bis 30. August 2024
Glen Rubsamen
The Petrified Forest
Herausgeber: Glen Rubsamen
INSIGHT #3 beleuchtet das zeichnerische Werk von Fred Sandback anhand von drei Beispielen aus den Jahren 1974 und 1982.
Dan Flavin, Widmungen aus Licht, Kunstmuseum Basel
2. März bis 18. August 2024
Joseph Egan , Mixing Colors (mit Andrea Alteneder),
nano Raum für Kunst Zürich , 22. Mai bis 7. Juni 2024
Rita McBride, Momentum,
Dia Beacon, Beacon, NY
1. Juli 2023 bis Januar 2025
Richard Tuttle Group Show,
Proyecto Amil, Ardez, Schweiz,
27. Juli bis 1. September.2024
Ree Morton with Natalie Häusler,
To Each Concrete Man, Kunstmuseum Bochum
11. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025
Sol LeWitt (1928–2007)
A Wall Drawing Retrospective
Yale University Art Gallery and Williams College Museum of Art
16. November 2008 – 2033