JERRY ZENIUK
Jerry Zeniuk, geboren 1945, ist Maler. Sein Werkverzeichnis beginnt 1971 mit «Untitled no. 1, NYC, destroyed». Die grossformatigen Werke werden seither fortlaufend numeriert, diejenigen in dieser Ausstellung im Bereiche der Nummern 269 bis 272 identifiziert. In dieser Weise wird die Entstehungsgeschichte der Werke offengelegt. Dies ist intendiert und aussagekräftig. Die Arbeit des Malers wird anschaulich als Wegstrecke und zeitliche Abfolge, als künstlerischer Reifungsprozess, der die Erfahrungen des Malens reflektiert und für weitere, andere Bildformulierungen zu nutzen vermag. Dabei kommt es aber keineswegs zu einer determinierten stilistischen Einbahnstrasse.
Es wäre auch ein Trugschluss, die Werke als tagebuchartige Aufzeichnungen oder Manifestationen individueller Befindlichkeiten zu lesen. Überhaupt verweigern sie sich einer symbolischen oder metaphorischen Interpretation. In solchem Sinne sind sie unbedeutsam.
Diese Bilder beanspruchen in den gültigen Bestand der Geschichte der Bilder aufgenommen zu werden, ihren Beitrag innovativ und geschichtsbewusst zu leisten. Ungeheuerlich und übertrieben mag dieser Anspruch erscheinen. Unser relativistisches Lebensgefühl bevorzugt offensichtlich ironische Gebrochenheit. Ein gewisses Quantum an Unverbindlichkeit gehört zur zeitgemässen künstlerischen und kulturpolitischen Ausstattung. Die Malerei von Jerry Zeniuk aber erzwingt Verbindlichkeit, vom Künstler und vom Betrachter. Sie steht damit quer zu einer merkwürdigen und umfassenden Transformation von Selbstverständnis und Verhaltenscode im Kunstbetrieb. Der Maler bekennt sich eindeutig zu seinen Setzungen und benutzt weder Collage noch Zitate, welche sich einer deskriptiven Ausdeutung unmittelbar anbieten. Die Werke von Jerry Zeniuk offerieren Wahrnehmungserlebnisse und Gestaltbedeutungen.
Jerry Zeniuk wurde in einem Flüchtlingslager bei Lüneburg geboren. Seine Familie stammt aus der Ukraine und emigrierte 1950 in die USA. Seit 1969 lebt der Künstler in New York und seit 1992 auch in München. Dort wirkt er als Professor für Malerei an der Akademie für Bildende Künste.
Die erste Einzelausstellung bei Annemarie und Gianfranco Verna fand 1977 statt. Bisher präsentierte die Galerie acht Einzel- und viele Gruppenausstellungen mit Werken des Künstlers.
Retrospektiven in Museen:
Rita McBride «Mae West and the Middle Managers»
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37, 8024 Zürich, 30. April bis 5. Juni 2004
Art 35 Basel Halle 2.0 Stand S2
Richard Tuttle
50 Years of Collaboration
25. September 2024 bis 21. Februar 2025
Richard Tuttle
Complete Interviews 1970–2022
Editiert und mit einem einführenden Interview von Dieter Schwarz
Glen Rubsamen
The Petrified Forest
Herausgeber: Glen Rubsamen
INSIGHT #3 beleuchtet das zeichnerische Werk von Fred Sandback anhand von drei Beispielen aus den Jahren 1974 und 1982.
Rita McBride, Momentum,
Dia Beacon, Beacon, NY
1. Juli 2023 bis Januar 2025
Ree Morton with Natalie Häusler,
To Each Concrete Man, Kunstmuseum Bochum
11. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025
Sol LeWitt (1928–2007)
A Wall Drawing Retrospective
Yale University Art Gallery and Williams College Museum of Art
16. November 2008 – 2033